Lernen, um doppelt zu profitieren
Etwa seit 1992 arbeite ich mit einem Computerprogramm, das mich von Anfang an sehr begeisterte. Das mir aber auch sehr viele Rätsel aufgab. RagTime war bei seiner Markteinführung ein absoluter Renner in Werbeagenturen und in der Druckbranche.
Das Programm vereint in sich Möglichkeiten, die keine andere Software bietet. Und: es lässt sich extrem vielfältig auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Also ideal für Kleinunternehmen und Selbstständige, die möglichst wenig verschiedene Software parallel laufen lassen möchten.
Ich gehörte zur Kernzielgruppe. Jahre später, ich hatte bereits zwei Bücher mit RagTime erstellt und produziert, kam ich immer mehr an meine Grenzen. Aber ich wollte es genauer wissen und das Programm optimaler nützen. Praxisnahe Bücher zu RagTime gab es zu dieser Zeit kaum. Folglich klemmte ich mich dahinter.
Learning by doing, by failing, by doing once more
So wuchs die Idee, so wuchsen die Dateien, so wuchsen auch die Phantasien. Zum Glück kam ich mit einer ausgesprochenen Koriphäe in Kontakt. Thomas Kaegi kennt mindestens 99 Prozent dieses Programmes. Denn hundertprozentig beherrschten wohl nicht einmal alle Entwickler dieses Programm.
Nur mit Thomas Kaegi zusammen konnte überhaupt ein solches Buch entstehen. Und was mir sehr half: Er verlor nie die Nerven und nie die Bodenhaftung. So kam 2006, rechtzeitig mit der Einführung der neuen Programmversion auch das Buch heraus. Der kleine auf Computerbücher spezialisierte Verlag Pumera übernahm den Vertrieb.
Ich erinnere mich, als Thomas Kaegi und ich uns ein paar Wochen nach der Drucklegung zu einem Essen trafen. «Würdest Du, wenn ich Dich heute fragen würde, wieder mitmachen?», begann ich. Er antwortete: «Und Du Helmut, würdest Du so ein Projekt wieder anpacken?» – Beide Fragen blieben unbeantwortet, aber wir stiessen mit einem Glas Rotwein an und grinsten.
Trotz allem, und wieder einmal mehr: Ich habe viel gelernt. Und wenn ich das Buch in die Hand nehme, sehe ich nicht nur die kleinen Mängel – die jedes Buch für den hat, der intensiv daran arbeitete. Ich sehe auch, dass es immer noch ein gutes Produkt ist.